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Österreichs Schienennetz unter der Lupe

Das gesamte österreichische Schienennetz war zum Jahreswechsel 2023/24 5.636 Kilometer lang. Bedingt durch die Schließung zahlreicher Regionalbahnen stellt dies im Vergleich zu den 1970er-Jahren einen Rückgang von rund 1.000 Kilometern dar. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass das Netz im Jahr 2023 um sieben Kilometer gewachsen ist. Auf rund 400 Kilometern Schienenstrecke werden nur Güter transportiert; dort wurde der Personenverkehr schon vor Jahren eingestellt bzw. war nie in Betrieb.

Während in der Schweiz das gesamte Bahnnetz seit Jahrzehnten elektrifiziert ist, liegt dieser Anteil in Österreich bei 75 Prozent. Nur in Vorarlberg ist auf allen Strecken ein Fahrdraht gespannt; in Wien immerhin zu 98 Prozent. Nach Jahren der Stagnation nimmt die Elektrifizierung langsam an Fahrt auf. Schlusslicht ist die Steiermark, wo nur knapp mehr als die Hälfte der Streckenkilometer elektrifiziert ist. Bis zum Jahr 2030 sollen rund 600 Streckenkilometer elektrifiziert werden. Das würde den Anteil auf 85 Prozent erhöhen.

Für den Erhalt und Ausbau alleine der ÖBB-Strecken sind im aktuellen ÖBB-Rahmenplan 2024–2029 Investitionen von 21 Milliarden Euro vorgesehen. Das Konzept „Zielnetz 2040“ skizziert die Weiterentwicklung des ÖBB-Schienennetzes bis zum Jahr 2040. Dabei geht es um Strecken, die nach den aktuell gültigen ÖBB-Rahmenplänen gebaut oder ertüchtigt werden könnten. Allerdings soll keine einzige stillgelegte Linie reaktiviert werden. Dadurch kann auch kein dichteres Eisenbahnnetz entstehen, das den Anspruch auf eine flächenmäßige bzw. -deckende Erschließung des Landes erhebt. Es sollte daher ein Ziel sein, möglichst viele Bezirkshauptstädte optimal an das Schienennetz anzubinden. Auch Lückenschlüsse sind nicht vorgesehen – weder grenzüberschreitend (z.B. Wolfsthal–Kittsee, Bad Radkersburg–Slowenien, Laa/Thaya–Tschechien) noch innerhalb von Österreich.

Quelle: Jahresbericht 2023 der Schienen-Control

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